Die gesetzliche Sozialversicherung und Rentenversicherung der BRD haben eine direkte Beziehung zu der Altersversorge (Herferd, 2011:17). Deshalb sind in den vergangenen Jahrzahnten mehrere weitreichende Reformen zur Lösung der Probleme bei der gesetzlichen Rentenversicherung insbesondere die Nachhaltigkeit in der Finanzierung durchgeführt worden. Diese Reformen werden fortlaufend verbessert, um die von dramatischer Alterung ausgelösten Probleme bei der Sozialversicherung, besonders der Rentenversicherung in der BRD zu lösen.
2 Ein kurzer Überblick über das Phänomen der Alterung seit 1949 in der BRD
Es vollzieht sich ein aktueller demografischer Wandel in Deutschland seit 1949: Die Menschen werden im Durchschnitt älter, bleiben länger gesund und auch haben weniger Kinder (Ehrentrant, c2006:11).
Im Durchschnitt sind die Meschen in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Jahr für Jahr gut zehn Wochen älter geworden (Herferd, 2001:9). Einer der Gründe ist die steigende Lebenserwartung. Die steigende Lebenserwartung ist zunächst die Folge einer gesunkenen Säuglings- und Kindersterblichkeit, darüber hinaus Ausdruck von Wohlstand, guter medizinischer Versorgung, gesunder Ernährung und hoher Lebensqualität im Allgemeinen. Außerdem bedeutet sie schlichtweg, dass die Meschen länger leben und immer älter werden (Netz. 1).
2.1 Definition der Alterung
Der demografische Begriff Alterung der Bevölkerung bezeichnet eine Erhöhung des Durchschnittsalters einer Bevölkerung. Eine Verschiebung des Durchschnittsalters hat Auswirkungen auf die betreffende Bevölkerung, insbesondere in Bezug auf ihre materielle Versorgungslage (Netz. 1).
Alterung ist die Verschiebung der Altersanteile innerhalb einer Population zugunsten der älteren Bevölkerung und eine Veränderung des Gefüges, der Zusammensetzung oder der Eigenschaften durch natürliches Altern (Netz. 2).
Eine Bevölkerung altert, wenn die Menschen länger leben und gleichzeitig weniger Kinder geboren werden. Dann steigt der relative Anteil der älteren Einwohner an der Gesamtbevölkerung. Dieses kollektive Altern wird ausgedrückt durch den Altenquotienten, das Verhältnis von Rentnern zu Menschen im Erwerbsalter. Eine Gesellschaft altert aber erst, wenn nicht nur die einzelnen Mitglieder länger leben, sondern gleichzeitig auch die Geburtenrate je Paar sinkt. Dadurch wird die Kindergeneration kleiner als die der Eltern, der Anteil der Jüngeren an der Gesamtbevölkerung verringert sich (Ursula, 2003:34).
2.2 Entstehungsursache, gegenwärtige Lage und Entwicklungstendenz der Alterung in der BRD
Deutschland hat die älteste Bevölkerung in Europa und die zweitälteste der Welt (Statistisches Jahrbuch, 2012:56). Im Jahr 2009 war jeder fünfte Mensch in Deutschland 65 Jahre und älter, 1950 war es nur jeder zehnte. Gleichzeitig war die Zahl der Neugeborenen in Deutschland im Jahr 2009 mit 665000 so niedrig wie nie zuvor und hat sich gegenüber 1950 nahezu halbiert (Statistisches Bundesamt, 2012:78). Im Jahr 2010 waren nur noch 16,5 % der Bevölkerung in Deutschland jünger als 18 Jahre, 2000 betrug der Anteil der unter 18-Jährigen noch 18,8 % (Statistisches Bundesamt, 2011:34).
Die Fertilitätsrate lag im Jahr 2007 in Deutschland im Westen bei 1,375 und im Osten bei 1,366 Kindern je Frau. Im internationalen Vergleich ist dieser Wert für Deutschland weit unter dem Ersatzniveau für eine stabile Bevölkerungszahl. Der aktuelle demographische Wert für eine konstante Bevölkerungszahl (ohne Berücksichtigung von Zu- und Abwanderung) liegt mittlerweile durch zivilisatorische Fortschritte bei 2,1 (Netz. 1). Im Vergleich zu früheren Jahrhunderten werden sehr viel weniger Kinder geboren.
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