Shi Ming, Chinese, 1989 „floh“ er von seiner Arbeitsstelle in China und ging in Deutschland ins Exil: Als Lagerarbeiter arbeitete er in den ersten Jahren. Er ging in die Werkhalle, machte die eintönigsten Arbeiten: Schrauben sortieren und pro Tag 1500 Reifen einlagern, für die damaligen Verhältnisse bekam er aber sehr viel Geld, netto 1700 Mark, war damals sein Gehalt. Und davon konnte er sofort die Miete bezahlen, was 380 Mark war. Auf einmal hatte er viel Geld, ein regelmäßiges und festes Einkommen. Die alltägliche Belastung war ihm nie ein Problem. Er weiß noch, wie er das für sich feiert und wie er sich ausruhren. Am ersten Wochenende kam er um vier Uhr am Nachmittag aus der Fabrik raus und hat sich in einer griechischen Grillbude den Magen mit einem Gyros-Teller und drei Bieren vollgeschlagen. Er meint, dass er gerettet ist und überlebt hat.
Seyran Ates, Türkin, Autorin des Buchs Der Multikulti-Irrtum: Wie wir in Deutschland besser zusammenleben können: als ihre Mutter nach Deutschland kam, bemühte sie sich sehr, um Zutaten für türkische Gerichte zu finden. Sie sprach kein Deutschland und hatte sie großes Problem in den deutschen Läden, weil sie gar keine Ahnung hatte, was und wie sie kaufte. Andereseits fand sie nicht, was sie wollte. Heute kann man in jeder Ecke einen türkischer Gemüseladen finden. Und ihre Mutter kaufte leicht Gemüse und Fleisch, das dem islamischen Reinheitsgebot entspricht. Mittlerweile kann man sogar in deutshen Städten die türkischen Spezialitäten einkaufen, „und nicht nur das, jede Dienstleistung gibt es auf Türkisch, jedes Problem kann auf Türkisch geklärt und sogar nach den türkischen Traditionen gelöst werden,“ was vor einigen Jahren unvorstelltbar war. Jetzt lebt die Autorin sehr gerne in Deutschland, es geht ihr ganz gut hier. Sie will teilen, das Gute und das Schlechte, die Vorzüge der deutschen Gesellschaft und die Verantwortung für Deutschland.
Die Ausländer sind nicht nur die Arbeiter, die niederen Arbeit nehmen. Sie sind auch Verbraucher wie die normalen Deutschen. Sie kaufen doch etwas, z.B. Kleidung, Autos, Möbel, usw. Sie geben für Reise auch Geld aus. Mit anderen Worten, sie sind nicht nur Arbeiternehmer, sondern auch Arbeitgeber. „Sie benötigen nicht nur Arbeitsplätze, sondern sie schaffen auch welche, weil sie die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern und damit die Produktivität erhöhen.“ Insbesondere zahlen die ausländischen Arbeiter wie die Deutschen die Rente, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. In der Realität sind sie die Nettoeinzahler. Sie arbeiten und geben ihr Geld für die deutsche Gesellschaft aus. Aber einige von ihnen verlassen Deutschland wenn sie alt sind und die Rente genießen sollen. Anders gesagt, sie verzichten auf die Rente, die sie bekommen sollen. Von diesem Geld profitieren die Deutsche.
Die Ausländer sind nicht nur Arbeiter, viele von ihnen schaffen auch ganz direkt Arbeitsplätze. Mit anderen Worten, sie sind selbstständige Geschäftsleute und Unternehmer. „Sie betreiben Im- und Exporfirmen, Banken, Konzerne, Bio- Tech-Firm, Transportunternehmen, Fabriken, Druckereien, Einzelhandelsgeschäfte, Franchise-Unternehmen und zahllose kleine, große und mittlere Dienstleistungsbetriebe wie Reisebüro, Werbeagenturen, Design- und Internetfiremen, außerdem Restaurants, Imbissbuden und vieles mehr. Insgesamt gab es im Jahr 2000 280.000 ausländische Selbstständige, die über 700.000 Arbeitsplätze geschaffen haben. Tendez: steigend.“ Mehrere Geschäftsleute und Unternehmer sind erfolgreich. „Allein die türkischen Dönerbuden machen in Deutschland inzwischen jährlich mehr Umsatz als McDonald’s. Die Ausländer sollen raus? Man würde es sehen, dass es vielleicht für Deutschland eine wirtshaftliche Katastrophe wäre, wenn so was passiert.
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